Therapie und Behandlung

Neben physikalischen muskelentspannenden Techniken wie Muskeldehnungstechniken, Massage, Triggerpunktbehandlung manuell oder mit sog. Dry Needling, spielen insbesondere bei Rückenbeschwerden die Chiropraktisch-manuellen Behandlungstechniken der Wirbelsäule eine wichtige Rolle in der Gesamtbehandlung. Es handelt sich bei diesen um schnelle, aber sanfte, kleine Bewegungsimpulse, mit denen Wirbel- und Rippengelenke gelockert und wieder beweglicher gemacht werden können; dabei ist oft, aber nicht immer, ein knackendes Geräusch zu hören, welches durch einen Druckausgleich im behandelten Gelenk verursacht wird, ähnlich dem Geräusch das entsteht beim Herausziehen eines Zapfens aus einer Weinflasche.


Begründung für eine kombinierte Therapie von Muskulatur und Gelenken

Speziell im Bereich des Rückens kommt es durch Muskelverspannungen fast immer auch zu begleitenden Bewegungsblockaden der zugehörigen Wirbel- und Rippengelenken (sog. reversible hypomobile Gelenkdysfunktionen), ähnlich einer Schublade die sich verklemmt hat. Diese „blockierten“ Gelenke werden in ihrer ungünstigen, dezentrierten Position gehalten durch die betroffenen verkrampften Muskeln und lösen, obwohl an sich harmlos, über Nervenreflexe eine Störungsmeldung in den Nervenzentren des Rückenmarks und Gehirns aus, welche die bereits betroffene, schmerzhafte Muskulatur zusätzlich verkrampfen lässt. Es kommt zu einem Teufelskreis: Schmerzhaft verspannte Muskeln behindern das normale Bewegen der Gelenke, welches wiederum die schmerzhafte Muskelspannung unterhält. Aufgrund dieses Mechanismus kann man eine schmerzhafte Muskelverkrampfung sehr oft besser und nachhaltiger  lösen, wenn nicht nur die Muskulatur direkt behandelt wird, sondern parallel dazu auch die Gelenkblockaden gelöst werden.

Neben aktiven vorbeugenden Massnahmen betreffend Verhalten im beruflichen und privaten Alltag führt nur die Kombination von entspannter Muskulatur und gut beweglichen Gelenken zu einer nachhaltigen Schmerzfreiheit und damit wiedergewonnener Lebensqualität!

 

Passiven Therapiemassnahmen:

Chiropraktisch-manuelle Mobilisationstechniken mit und ohne Impuls im Bereich Lenden-, Brust- und Halswirbelsäule, sowie Beckengelenken
– Mobilisationstechniken ohne Impuls von peripheren Gelenken an Arm und Bein nach Kaltenborn
Manuelle intermittierende Flexions-Distraktions-Behandlung der Lendenwirbelsäule (spez. bei Diskushernien ohne neurologische Ausfälle)
Manuelle Distraktionsbehandlungen der Halswirbelsäule
– SOT-Technik bei Beckengelenk-Funktionsstörungen
– Activator-Technik in sensiblen Bereichen wie (obere) Halswirbelsäule
– Elektro- (Interferenzstrom) und Ultraschall-, sowie Low-Level-Laser-Therapie zur Behandlung von entzündlichen Weichteilzuständen
– Verordnen von Orthesen, Stützmiedern und Schuheinlagen

 

Aktive Therapiemassnahmen:

Neben den oben erwähnten „passiven“ Behandlungsmethoden ist ein wichtiger Bestandteil der Gesamtbehandlung die „aktive“ Therapie mit Instruktion von einfachen Lockerungs-/Entspannungs- oder Muskeldehnungsübungen, sowie von langsam zu steigernden Rumpf und Wirbelsäule stabilisierenden Übungen. Diese Instruktion erfolgt ebenfalls durch uns in unserer Praxis. Sollte es in Ihrer Situation notwendig sein, diese „aktive Schiene“ der Therapie speziell zu betonen, haben wir ein Netzwerk von Physiotherapeuten, in welches wir Sie parallel zu oder im Anschluss an die Therapie bei uns, mittels Physiotherapieverordnung einschleusen werden.

Wir arbeiten zudem mit Therapeutinnen und Therapeuten anderer Spezialitäten wie Massage, Osteopathie oder Craniosakraltherapie zusammen und überweisen Sie, wenn der Bedarf gegeben ist, auch hier direkt.

 

Medikamentöse Therapie:

Wir versuchen grundsätzlich, die vorhandenen Beschwerden ohne Medikamente zu behandeln. In gewissen Situationen bildet ein zusätzlicher, kurzer Einsatz eines Medikaments (Schmerz- und entzündungshemmende als auch muskelentspannende Medikamente), welches wir Ihnen direkt abgeben oder rezeptieren können, das kleinere Übel und unterstützt in relevantem Masse die chiropraktisch-manuelle Haupttherapie. Der Einsatz von Medikamenten wird von uns immer sehr zurückhaltend unter Berücksichtigung aller relevanter Faktoren abgewogen und zusammen mit Ihnen beschlossen.

 


Speziell
:

Infiltrationsbehandlungen von (abnützungs-, überlastungs- oder traumabedingten) entzündlichen Zuständen von Sehnen und ihren Ansätzen, Sehnenscheiden, Muskeln und Gelenken mit Lokalanästhetika oder/und Cortison sowie mit Eigenblutplasma (Platelet Rich Plasma).
Behandlung bestimmter Kopfschmerzarten inklusive Migräne mit Botulinum Toxin A (Botox), allerdings nur bei Versagen aller üblichen Behandlungsmethoden.